re.play – Dogfight: 80 Years of Aerial Warfare

Dogfight: 80 Years of Aerial Warfare
Persönliches
Heute würde man Sandboxspiel dazu sagen. Ich kannte diesen Begriff damals natürlich nicht und war darum von dem Konzept sehr angetan. Verkauft worden war es mir (in der Werbung und den Magazinen) als Flugsimulator mit vielen Epochen und Flugzeugen. Das Beste war wohl der Modus in dem man zwei beliebige Flugzeuge gegeneinander antreten lassen konnte. Eines davon steuerte man natürlich selbst, dass andere konnte man wahlweise der KI oder sogar einem Freund (am anderen Ende des Modems) überlassen. Für mich und meine Freunde natürlich DIE Gelegenheit um die leidige unendliche Argumentation – Wer ist der beste (virtuelle) Pilot – ein für alle mal zu klären.
Grafik
Ich bin mir nicht mehr ganz sicher ob ich Dogfight oder B-17 Flying Fortress zu erst gespielt habe, aber deutlich in Erinnerung ist mir die besondere Atmosphäre im Flug geblieben. Diese lag natürlich nicht nur an der Grafik, aber das besondere der beiden Spielen – die wohl die gleiche Grafik-Engine verwenden – war, dass sie Rauch hinter Flugzeugen und Raketen sehr gut darstellen konnte. Gewohnt war ich damals ein paar Sprite Kleckse am Himmel. Dogfight (und auch B-17) zeigen aber fetten schwarzen Rauch, der aus Triebwerken kam und so noch weit am Himmel hängen blieb und deutlich zu erkennen war. Ob realistisch oder nicht, es erzeugte eine Filmatmosphäre bei mir und das ist mir in Erinnerung geblieben. Auch wenn der Rest der Grafik-Engine nicht mehr so überzeugen konnte.

Rauch in Aces of the Pacifc (Quelle: Mobygames)

Rauch in B-17 Flying Fortress (Quelle: Mobygames)

Rauch in Dogfight
Ansonsten kann man an dieser Stelle vielleicht noch kurz über die schön gepixelten zwischen Bilder und Menüs sprechen. Insgesamt stimmig und nett anzuschauen.
Sound
Ein – aus meiner Sicht – sehr eingängliches Intro-Theme, was sich leider zu schnell/oft wiederholt. Der Sound im Spiel ist eher mager. Es gibt das übliche Motoren Brummen, das Knattern der Geschütze und ein Zischen von einer Rakete, dass war’s aber auch. Ausreichend, aber kein Meilensprung, ähnlich wie die Grafik auch.
Gameplay
Hier gibt es erstaunlicherweise weniger zu sagen, als man hätte meinen können. Die Simulation selbst ist leider weniger Komplex, die verschiedenen Flugzeugmodelle fliegen sich recht ähnlich (ein Jet ist natürlich schneller wie WW1-Flieger) aber unterscheiden sich genug um nicht sofort zu langweilen. Der „Einzelspielermodus“ ist auf 6 Epochen mit je einer Mission beschränkt. Diese Mission kann natürlich von beiden Seiten des Kriegs gespielt werden. Insgesamt also 12 Missionen. Die Missionen sind nicht sonderlich interessant und auch die Möglichkeit selbst Missionen für sich und KI Piloten zu gestalten ist nicht wirklich interessant, da sich nicht viel ändert.
Der Kern ist sicher der Kampf gegen Freunde via Modem. Hier wird auch deutlich mehr Spaß geboten, biss man feststellt, dass gewinnen oder verlieren mehr von der Maschine und deren Bewaffnung abhängt als vom Können des Piloten. Wie sollte es auch anders sein. Für ein paar Runden ist es sicherlich ein gutes Spiel und es macht über die Zeit auch wirklich Spaß, aber es ist dann auch schnell wieder vorbei und man wendet sich dann dankbar einen neuen Spiel zu.
Wenn ihr jetzt Lust hab mich im Multiplayer zu sehen folgt diesem Link.